Klubhonig 03 Cut

Max Wedel und Willi Meyer senken den Altersdurchschnitt der Imker in Deutschland gewaltig. Der betrug im Jahr 2020 laut Deutschem Imkerverband 55,4 Jahre. Darüber hatten sich die beiden Potsdamer Wirtschaftsingenieurstudenten allerdings keine Gedanken gemacht, als sie mit dem Imkern begannen.

„Ich war im Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern zufällig mit einem Imker ins Gespräch gekommen“, erzählt der 26-jährige Meyer. „Ich hatte mir vorher kaum Gedanken darüber gemacht, dass 85 Prozent der Erträge im Obst- und Pflanzenbau von der Bestäubung der Bienen abhängen.

Seine Eltern hatten nichts dagegen, als er im Frühjahr 2022 begann, bei ihnen in Bornim Bienen zu züchten. Einzige Bedingung: die Verantwortung für die Tiere läge allein bei ihm. Das notwendige Fachwissen eignete er sich vor allem über die Fachzeitschrift Deutsches Bienenjournal an, berichtet er. Auch Kommilitone und Freund Max packte irgendwann die Neugier. „Was machst Du da eigentlich“, wollte er wissen. Der Nutzen von Bienen für die Landwirtschaft und die Möglichkeit, dabei mitzuwirken, überzeugten den 20-Jährigen von dem etwas ungewöhnlichen Hobby für junge Leute.

Familie und Bekannte waren bald versorgt

Bereits im ersten Jahr hatten sie eine hohe Ernte. Familie, Freunde, Bekannte waren bald mit Honig versorgt.

„Was machen wir mit dem Honig, der übrig bleibt? Und wir sind doch sicher nicht die Einzigen, die ihren Honig unter die Leute bringen müssen?“

überlegten die jungen Männer. Jeder kennt die Schilder an Gartenzäunen, auf denen Honig angeboten wird oder hat selbst auf Märkten Honig gekauft. Aber es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben, regionalen Honig in der Region und darüber hinaus zu vermarkten.

Klubhonig
Klubhonig
© Andreas Klaer

Die Idee zu einem Onlineshop war relativ schnell geboren. Allerdings wollten sie dort nicht nur ihren eigenen Honig anbieten. 

„Wir sind durch Brandenburg gefahren und haben Imker besucht, uns vorgestellt und ihnen eine Partnerschaft angeboten“

erzählt Meyer. Die meist Jahrzehnte älteren Imker seien überrascht gewesen, hätten die beiden Jungimker aber durchaus ernst genommen.

„Wir haben mehr Zuspruch als Absagen bekommen“

freut sich Wedel. Vier Partner konnten sie gewinnen. Die züchten ihre Bienen in Oberhavel, im Landkreis Oder-Spree sowie in und um Lutherstadt Wittenberg.

Parallel zur Partnersuche haben sie gemeinsam mit ihrem Freund Niklas Fritsch einen Namen und ein Logo entwickelt für ihr Internetangebot. Klubhonig heißt es, zeigt ihre Köpfe und ist in Schwarz-Weiß gehalten. Es ziert jedes 250- oder 1000-Gramm-Glas. Auf dem Etikett steht auch, wo der Honig herkommt und um welche Tracht es sich handelt. Raps, Wildblumen, Lavendel oder Akazie – das Angebot ist vielfältig. Im Shop findet man zu jedem Imker einen kleinen Steckbrief.

Gestartet mit ihrem Shop sind die beiden im Oktober. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Interessenten und Käufer wirklich auf die Heimatnähe Wert legen

Link zur Website von Niklas Fritsch

Link zum PNN Beitrag von © Elvira Minack

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